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[Eure Daenigkeit]
Die Soldatin, die sich mit hektischem Blick umsah und sich gerade mittels ihres Rundschildes Respekt und Gehör verschaffte, indem sie Selbiges gerade auf einem allzu neugierigen einfältig dreinblickenden Hafenarbeiter niedersausen ließ, war von ausnehmender Schönheit und Lif erinnerte sich daran, dass es Geürchte gab, die besagten, dass der Seidenmonopolist Daen van der Wall - ihr Auftraggeber - seine weiblichen Bediensteten oft nach deren Aussehen aufnahm und nicht wenige dieser Untergebenen gegen ihren Willen mit Geschenken und Gold in seine Schlafstatt locken wollte, was ob der Leibesfülle und des unsympathischen Wesens des Händlers ein echtes Greuel zu sein schien.
Die Soldatin blickte ihn aus saphirblauen Augen unter fein geschwungenen Brauen forschend an und hielt den Rundschild schlagbereit in ihrer Hand, während unter ihren Füßen der Getroffene keuchend wegkrabbelte.
"Wieso sollte ich dir dass sagen, Bürger?", herrschte sie ihn schließlich schroff an.
Balthasar hatte sich nach vorne gekämpft und kam schließlich ungewollt neben einem Mann stehen, der drohend seine kettenbehandschuhte Faust nach ihm schüttelte und ihn böse aus einem Auge anfunkelte, das Andere schien der Veteran wohl in einer Schlacht verloren zu haben. Nachdem er Balthasar einmal kurz angeknurrt hatte, spuckte er vor ihm aus, zog eine Grimasse und begann überraschenderweise doch zu sprechen:
"Diese verdammten Schweinesöhen haw'n wieder'n Schiff aufgewrach', verfluchte Scheisse, dass! 'S immer das Gleiche, immer dieselbe Kacke, beschissener Hundekot, wennste mich frags', Weichklöte...!"
Dann sah er sich vorsichtig um und schwieg schnell, als der Blick seines Hauptmannes ihn traf, es schien jedoch, als hätte er in seiner Palette an Flüchen noch mehr sagen wollen...
Carmen war vorsichtig an die Menge herangetreten und konnte von ihrer Position aus erkennen, wie ein rattengesichtiger, spindeldürrer Schreiber mit energischer Stimme, fast keifend, auf und ab lief und immer wieder die Soldaten zusammenstauchend, schließlich nach vorne trat, Carmen sah und gekünstelt lächelte, mit schnellen Griffen seine Kleidung ordentlich sauber klopfte und mit honigsüßer Stimme zu sprechen begann: "Nun, schöne Dame, wertes Licht, ehm... Er kicherte, als wäre er sehr stolz auf seine Worte "Ihr müsst wissen, dass Hochverwalter Ribubald vor Euch steht, die...ehm...rechte Hand des großartigen Herrn van der ...ehm... und selbstverständlich beantworte ich Euch Eure Bedürfnisse...ehm...Fragen. Nun...ehm...jenes Schiff ist die...ehm...'Perlenbringer', einst ein...ehm...stolzes Flaggschiff unserer Handelsmarine, jedoch...ehm...widrige Um......ehm...stände...die Euch sicherlich nicht interessieren...ehm...Ihr...wenn Ihr wollt, dann kann ich Euch heute Abend mehr erzählen...wenn ich Euch zum Abendmahl...ehm...geleite...wann, sagtet Ihr, hattet Ihr nochmal Zeit?" Es war offensichtlich, dass der lüsterne Blick des Schreibers nur oberflächlich war, das Zittern seiner Augenlider, dem Beben seiner Lippen nach und dem Flußbett des Schweißes auf seiner Stirn, stand der Mann kurz vor dem Nervenzusammenbruch und schien verzweifelt versucht, der - im übrigen größeren Carmen - den Blick auf das Schiff zu verdecken, wo sie dank für den Bruchteil eines Augenblickes einige seltsame Dinge erhaschen konnte: Es schien, als würden Leiber in grotesken Verrenkungen auf dem Deck liegen, ein paar schartige Waffen unter ihnen, vielleicht ein Piratenüberfall? Aber warum hatte man sich dann die Arbeit und die Mühe gemacht, unzählige Augen und Münder in die Planken zu ritzen? Eckig, starr, kunstferitg dazu gebracht, böse dreinzublicken...
Ein seltsamer, verstörender Anblick...
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Patch 1.1.4 in Arbeit...!
Geändert von Daen vom Clan (17.05.2009 um 19:15 Uhr)
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